Stabile Fundamente unter Wasser mit Mikropfählen
In Newport Beach südlich von Los Angeles, Kalifornien werden derzeit sehr viele Baumaßnahmen durchgeführt. Eine davon ist die Newport Bay Marina, ein Bauprojekt, das auf dem Gelände einer ehemaligen Schiffswerft aus dem 2. Weltkrieg direkt am Wasser errichtet wird.
Kontext
Nach ihrer Fertigstellung wird die Newport Bay Marina auf einer Fläche von rund 1.394 m² Platz für Ladengeschäfte und auf rund 1.951 m² Platz für Büros bieten. Das Projekt beinhaltet auch den Bau von 23 Anlegeplätzen für Boote und einen öffentlichen Platz.
Lösung
Da die Baustelle direkt am Hafen unterhalb des Meeresspiegels liegt, ist das gesamte Projekt von einer Kombination aus Spundwänden und überschnittenen Pfahlwänden umschlossen, in denen rund um die Uhr Sumpfpumpen zur Entwässerung eingesetzt werden, bis die wasserdichten Betonwände über den Spundwänden fertig sind.
Um die Bodenplatte gegen Auftrieb zu schützen und um Schäden in Folge einer möglichen Bodenverflüssigung im Falle eines Erdbebens auszuschließen, wurden als Auftriebssicherung 624 doppelt korrosionsgeschützte DYWIDAG-Mikropfähle, Ø 57 mm, in einem quadratischen Raster in Abständen von 3,66 m zueinander in die Bodenplatte installiert.
Vertical Earthworks, Inc. konnte unter anderem deshalb den Auftrag für das Projekt gewinnen, weil DYWIDAG die 170 t DYWIDAG-Mikropfähle in Sonderlängen von 12,2 m produzierte. Dadurch konnte der Auftragnehmer ein kosteneffektives Angebot erstellen, da er die normalerweise in Standardlängen von 18,3 m gelieferten Pfähle nicht kürzen und so kein Material verschwenden musste.
Die Bohrarbeiten in den vor Ort anstehenden Lehmschichten und Anschwemmungen waren eine Herausforderung. Nach Prüfung unterschiedlicher Installationsmethoden für die Zugpfähle – dazu gehörten die Vibrationsbohrung mit vorab erstellten Bohrlöchern sowie die Vollverdrängungsbohrung – entschied sich der Auftragnehmer für partielle Verdrängungsbohrung mit vorab erstellten Bohrlöchern. Die Bohrlöcher erstellte man zunächst mit einem Bohrdurchmesser von 61 mm und bohrte sie dann mit einem etwas kleineren Bohrdurchmesser nach. Um einen Einbruch des Bohrlochs zu verhindern, wurde Zementmörtel im Kontraktorverfahren durch eine Öffnung am unteren Ende des Bohreinsatzes gepumpt und der Bohrer hierbei simultan aus dem Bohrloch gezogen. Anschließend wurden die DYWIDAG-Mikropfähle in die mit Zementmörtel verfüllten Bohrlöcher eingebracht.
Zusätzlich zu den Mikropfählen lieferte DYWIDAG das gesamte Zubehör sowie Spannpressen für die Probebelastungen, um die Tauglichkeit des gewählten Systems für die anstehenden Verhältnisse nachzuweisen.
Die Mikropfähle wurden im Januar 2015 erfolgreich installiert, und das gesamte Bauprojekt wird voraussichtlich Anfang 2016 abgeschlossen.