Spannpressen ermöglichen Querverschub einer Stahlbogenbrücke
In der Nähe von Kramsach, 45 km nordöstlich von Innsbruck, wurde eine bestehende Eisenbahnbrücke durch eine neue Stahlbogenbrücke ersetzt. Die neue Bogenbrücke wurde parallel zur alten Eisenbahnbrücke errichtet. Eine nicht alltägliche Herausforderung war dabei der Querverschub der 3.500 t schweren Eisenbahnbrücke in ihre endgültige Position.
Kontext
Die neue Brücke führt im Gegensatz zum alten Bauwerk mit einer Stützweite von 100 m freitragend über die Inntalautobahn A 12.
Der Bogen und die Streckträger des neuen Bauwerks sind aus Stahl. Die 19 m breite Fahrbahnplatte besteht aus Stahlbeton mit leichter Längsvorspannung. Die Brücke wurde aus 24 Elementen vor Ort zusammengebaut. Dabei wurde der Autobahnverkehr durch ein 1.900 m² großes Schutzgerüst gesichert.
Lösung
Zur temporären Abstützung der Stahlbögen lieferte DYWIDAG Gewi Plus Stäbe, Ø 63,5 mm, die als Hilfsstangen bzw. Hänger temporär zwischen Bogen und Fahrbahnplatte mit eingebaut wurden. Die Gewindestäbe hatten den großen Vorteil, dass die Überhöhung der Fahrbahnplatte exakt eingestellt bzw. korrigiert werden konnte. Diese temporären Hänger wurden nach Abschluss der Arbeiten durch geschmiedete Hänger ersetzt.
Die Fahrbahnplatte besteht aus 950 m³ Beton. Sie wurde in einem Guss von der Mitte der Fahrbahn aus in beide Richtungen fugenlos betoniert. DYWIDAG lieferte zur Längsvorspannung der Fahrbahnplatte insgesamt 60 Monolitzenspannglieder, Typ MER/MEF 6-4, in Einzellängen von 101 m mit einer Tonnage von 28,6 t, die vor dem Betonieren in Längsrichtung eingelegt wurden.
DYWIDAG wurde beauftragt, die Verschiebung des Brückentragwerks durchzuführen. Hierzu wurden vier temporäre DYWIDAG-Litzenspannglieder, Typ 22-0,62" und 27-0,62", zwischen der neuen Brückenkonstruktion und einem temporären Wiederlager eingebaut. Anschließend erfolgten die Bereitstellung und der Aufbau von 4 großen DYWIDAG-Spannpressen mit Hydraulik-Aggregaten.
Dank der ausgezeichneten Zusammenarbeit aller am Bau beteiligten Partner konnte die Brückenkonstruktion erfolgreich in die endgültige Position verschoben werden.